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Inspirierende Tage: Brandenburger beim AFK

276 Delegierte haben beim 4. Amateurfußball-Kongress (AFK) des Deutschen Fußball-Bundes auf dem DFB-Campus in Frankfurt über die Zukunft des Fußballs an der Basis diskutiert. Der Fußball-Landesverband Brandenburg schickte eine elfköpfige Delegation an den Main. Sie kehrten mit „vielen interessanten Blicken über den Tellerrand“ zurück, wie Marko Njammasch am Montag unter anderem zusammenfasst (mehr Eindrücke vom Vorsitzenden des MTV Wünsdorf und weiteren FLB-Delegierten findet Ihr weiter unten und ein Video mit Impressionen hier).

 

An den drei Kongresstagen standen drei Themen besonders im Fokus: Spielbetrieb, Frauen- und Mädchenfußball sowie Vereine und Unparteiische. Zu jedem Bereich wurden in Workshop-Phasen konkrete Handlungsempfehlungen abgeleitet und priorisiert. Sie werden in den Masterplan Amateurfußball des DFB aufgenommen und zielgerichtet weiterentwickelt.

 

Diese Handlungsempfehlungen erhielten die meisten Stimmen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer: 

Spielbetrieb:

  1. Flexibilisierung von Ordnungen und Durchführungsbestimmungen (z.B. Anzahl der Ein-/Auswechslungen, Zeitstrafen, Dauer von Sperren) und anschließend bundeweite Harmonisierung durch DFB und Landesverbände,
  2. Entwicklung eines Maßnahmenkatalogs zur Flexibilisierung des Spielbetriebs (z.B. Staffelgrößen, Highlightspiele/Relegation) durch DFB und Landesverbände,
  3. Schaffung von Rahmenbedingungen (u.a. mithilfe digitaler Tools) zur Ligaeinteilung nach geografischen Aspekten (kreis- und bezirksübergreifend).

 

Alle Handlungsempfehlungen zum Spielbetrieb im Überblick findet Ihr hier.

 

Frauen- und Mädchenfußball:

  1. Kooperation zwischen KITA/Schule und Verein: Benennung einer verantwortlichen Person in den Landesverbänden, die Netzwerke zu relevanten Institutionen (z.B. Landesschulbehörde) aufbaut und die Vereine bei dem Aufbau einer Kooperation unterstützt (z.B. Leitfaden),
  2. Flexibilisierung des Spielbetriebs durch die Entwicklung eines Maßnahmenkatalogs zur Umsetzung zielgruppengerechter Angebote (z.B. Spielfeld- und Mannschaftsgröße) auf Basis einer Status-quo-Analyse,
  3. Strategische Förderung von weiblichen Ehrenamtlichen auf allen Ebenen (DFB, LV, Kreise und Vereine).

 

Hier findet Ihr alle Handlungsempfehlungen zum Frauen- und Mädchenfußball im Überblick. 

 

Vereine und Unparteiische:

  1. Etablierung von Schiri-Beauftragten in den Vereinen und Erstellung eines unterstützenden Leitfadens (Gewinnung und Betreuung der eigenen Schiedsrichter*innen, Gastgeberrolle bei Heimspielen, Verankerung der Person in den Vereinsvorstand, Beeinflussung des Zuschauer- und Elternverhaltens, Organisation des Platzordnungsdienstes),
  2. Alternative Sanktionsmöglichkeiten: Umwidmung von Strafen gegen Offizielle auf Spieler*innen, Punktabzug, Anti-Gewalt-Training als Auflage, Besuch eines Lehrabends bei Respektlosigkeit bzw. grober Unsportlichkeit,
  3. Betonung der Vorbildfunktion des Profifußballs durch eine Kampagne von DFB und DFL für mehr Respekt im Fußball,
  4. Perspektivwechsel mithilfe eines Austauschformats zwischen Schiris, Vereinen und Sportgerichten, einer Regelkundeschulung und Workshops in den Vereinen.

 

Alle Handlungsempfehlungen zum Thema „Vereine und Schiedsrichter“ im Überblick findet Ihr hier.

 

Steffi Schick, seit 2018 als Schiedsrichterin für Eintracht Glindow aktiv, war Teil der Delegation aus Brandenburg. Sie fasst ihre Eindrücke so zusammen: „Es war ein tolles, informatives und weiterbildendes Wochenende. Wir sind mit vielen anderen Verbänden und Vereinsvertretern ins Gespräch gekommen und konnten so vieles an Ideen zur Verbesserung mitnehmen. Der DFB hat das Ganze super und in einem dem Ehrenamt würdigen Rahmen organisiert. Das ist ein Format, das wirklich mal die Basis mitnimmt und nur zur Verbesserung der Probleme im Fussball beitragen kann. Und ich war natürlich unheimlich aufgeregt, aber auch stolz, dass ich für Brandenburg als Schiedsrichterin an der Podiumsdiskussion teilnehmen durfte.“

 

Ebenso Teil der Delegation aus Brandenburg war Marko Njammasch, Vorsitzender des MTV Wünsdorf. Er berichtet: „Das war ein super Austausch mit vielen spannenden und interessanten Blicken über den Tellerrand. Gerade beim Thema Schiedsrichtergewinnung konnte ich viel für die Vereinsarbeit mitnehmen. Strafen alleine bringen nichts. Wir brauchen ein Belohnungssystem, um Unparteiische zu gewinnen und zu halten." Auch habe er erfahren: „Die Probleme sind überall die gleichen: zu wenig Schiedsrichter, zunehmende Gewalt, fehlende Ehrenamtler. Wir müssen alle an einem Strang ziehen und die entwickelten Pläne in allen Bereichen gemeinsam umsetzen, damit unser Fußball weiter so viel Freude für viele bringt. Für mich war der AFK eine intensive und riesige Erfahrung und ich bin dankbar, dabei gewesen zu sein." Dankbar sei er auch für das FLB-Angebot Vereinswerkstatt. „Sie ist ein gutes Mittel und hat uns viel geholfen, aber wir müssen auf so vielen Ebenen eben auch immer am Ball bleiben."

 

DFB-Präsident Bernd Neuendorf sagt: „Der Amateurfußball-Kongress hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig es ist, ins Gespräch zu kommen, sich auf Augenhöhe auszutauschen und zuzuhören. Nur wer die Gedanken der Ehrenamtlichen an der Basis kennt, ihre Pläne und ihre Sorgen, kann sich auch angemessen für sie einsetzen. Das macht dieses Format so besonders und so wertvoll. Um den Amateurfußball für die Zukunft aufzustellen, braucht es Engagement, Ideen und Kreativität – damit Fußballzeit auch weiterhin die beste Zeit bleibt.“

 

Peter Frymuth, DFB-Vizepräsident Spielbetrieb und Fußballentwicklung und Leiter der Steuerungsgruppe Amateurfußball, sagt: „Der Abschluss des Amateurfußball-Kongresses markiert für uns zugleich einen Anfang. Jetzt geht es darum, die beim Kongress entwickelten Handlungsempfehlungen in der Steuerungsgruppe im Austausch mit Verbänden, Vereinen und ihren Vertretern mit Leben zu füllen und so den Amateurfußball weiterzuentwickeln. Dazu haben wir von der Basis den klaren Auftrag bekommen. Die Leidenschaft zu erleben, mit der sich in Frankfurt so viele Menschen eingebracht haben, war großartig. Sie ist uns ein Antrieb, den Weg der Beteiligung konsequent weiterzugehen.“

 

Auf Basis der priorisierten Handlungsempfehlungen des Kongresses koordiniert die Steuerungsgruppe Amateurfußball nun die weiteren Arbeitsprozesse. In vertiefender und enger Einbindung der verschiedenen Fachbereiche der Fußballorganisation, aber auch der Kongressteilnehmer, werden Maßnahmen zur Ergänzung des laufenden „Masterplans Amateurfußball“ entwickelt. Diese werden dem DFB-Vorstand zum Beschluss vorgelegt und sollen anschließend bundesweit umgesetzt werden.

 

Einer der ersten Programmpunkte des Kongresses war der Besuch des neuen Bundestrainers Julian Nagelsmann, der gemeinsam mit Bernd Neuendorf und Sportdirektor Rudi Völler bei einem Talk Einblicke in seine Anfänge im Amateurfußball gab. „Dass der neue Bundestrainer quasi als erste Amtshandlung bei unserem Kongress auftritt, war ein tolles Zeichen der Wertschätzung“, so Peter Frymuth. Zum Abschluss der Veranstaltung äußerten sich der neue Geschäftsführer Sport, Andreas Rettig, und DFB-Generalsekretärin Heike Ullrich unter anderem zu den Reformen im Kinderfußball und zur EURO 2024.

 

(Quelle: www.flb.de)

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Veröffentlichung

Mi, 27. September 2023

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